Spaß * Spannung * Musik * und mehr…
...eine turbulent–farbige Erzählung vom Fremdsein und von grenzüberschreitender Freundschaft.
–AZ, München
Kurzinhalt
In einem stillgelegten, zum Hotel „Paradies“ umgebauten Hafen-Silo, finden Menschen aller Nationen Unterschlupf. Nur die Kinder freunden sich in dieser Notgemeinschaft schnell an und nennen sich die „Honigkuckuckskinder“. Sie sind es auch, die den Schikanen und kriminellen Machenschaften des miesen Hotelbesitzers Schmuck und seiner jugendlicher Bande auf die Spur kommen. Mit zwei ebenfalls im „Hotel“ lebenden Musikern bereiten sie mit Mut und Witz der Ungerechtigkeit ein jähes Ende.
Inhalt
Ein lange ungenutzter Silo-Bau auf dem Gelände eines Binnenhafens wurde „zum Zwecke der Gewinnmaximierung“ zum „Hotel Paradies“ umfunktioniert. Asylbewerber, Geduldete, Aussiedler und Wohnungslose werden hier eingewiesen und untergebracht. Unter den „Gästen“ auch Illegale und zahlende Gäste (Musiker).
Ihre Schicksale sind abenteuerlich:
Asrat und sein kleiner Bruder Efrem aus Äthiopien werden illegal über die Grenze gebracht und ausgeraubt. Ohne Geld und Pass landen sie in Herrn Schmucks Hotelsilo. Helene Behrend und Tochter Lena werden vom Sozialamt eingewiesen, während die Straßenmusikanten Otto & Bernelli einfach so im Hotel wohnen. Das afrikanische Mädchen Ajoke und ihre Familie haben Asyl beantragt. Florin wartet mit seiner Mutter, einer deutschen Aussiedlerin, auf Anerkennung und eine Wohnung. Zum Ärgernis seiner Mutter verbringt er seine Zeit nur noch mit Herrn Schmucks dubiosen Helfern Toni und Knister. Viele Menschen fristen Tage, Wochen und Jahre in diesem Hotel-Betonklotz und warten. Diese, von der Gesellschaft an den Rand gedrängten Menschen finden auch untereinander praktisch keinen Kontakt, begegnen sich mit Misstrauen und Angst. Anders die Kinder. Die Kinder freunden sich schnell an und nennen sich die Honigkuckuckskinder, weil sie ebenso wie die Jungen des afrikanischen Honigkuckucks aus dem Nest gefallen sind und sich in einer fremden Umgebung behaupten müssen
Für die Kinder ist das „Hotel Paradies“, seine Gäste und das Hafengelände ein willkommener Abenteuerspielplatz. Lena lernt bei einem Streifzug durchs Hotel Ajoke kennen. Die beiden Mädchen freunden sich an, sehr zum Unmut von Lenas Mutter, der der soziale Abstieg, das heruntergekommene Hotel und alles Fremde schwer zu schaffen machen. Als ihr eines Tages auch noch der Schmuck und das Silberbesteck gestohlen wird, beschuldigt sie ihre Freunde und verbietet ihr den weiteren Umgang mit ihnen.
Die Kinder wollen den Vorwurf des Diebstahls nicht auf sich sitzen lassen und werden nun ihrerseits aktiv.
Efrem, der sich mit den beiden Mädchen angefreundet hat, muss erkennen, dass sich sein Bruder Asrat mit dem Verkauf von Diebesgut über Wasser hält. Darunter auch Helenes Silberbesteck. Er stellt seinen Bruder bei seiner nächtlichen Verkaufstour zur Rede, entreißt ihm das Silberbesteck.
Zwischenzeitlich beobachten die Mädchen in der Dunkelheit ein verdächtiges Boot und geheimnisvolle Aktivitäten. Als wieder Ruhe herrscht, überwinden sie ihre Ängste, klettern in ein Schiffswrack und finden Diebesgut und viele internationale Reisepässe, darunter auch Asrats Papiere. Die Zusammenhänge verstehen sie aber erst, als der weinende Efrem ihnen von seinem Erlebnis erzählt.
Sie sind entsetzt, als sie erkennen müssen, dass Schmuck die von ihm eingeschleusten Grenzgänger von Knister und Toni ausrauben lässt, ihnen die Pässe wegnimmt und dann den Verzweifelten Unterkunft und Geld gegen illegale Arbeit und dem Verkauf von Diebesgut anbietet. Asrat, wie auch die anderen Illegalen, sind dem Hotelbesitzer hilflos ausgeliefert sind.
Was tun? Den Kindern ist völlig klar, dass sie mit einer Meldung bei der Polizei
Asrat und viele ihrer Freunde gefährden. Zusammen mit den Straßenmusikanten Otto & Bernelli findet Lena eine „traumhafte“ Lösung: Ein Hausfest wird gefeiert.
Otto & Bernelli spielen auf, der als Ehrengast geladene Herr Schmuck ist begeistert. Allerdings bleibt ihm ein dicker Hühnerknochen im Halse stecken, als er in aller Öffentlichkeit musikalisch mit seinen Schandtaten konfrontiert wird
Wie im Märchen auch wendet sich alles doch noch zum Guten!
Ausführliche Besprechung des Films in
„Kinder Jugend film Korrespondenz“, 4/1992
http://www.kjk-muenchen.de/archiv/index.php?id=1054&suche=Honigkuckuckskinder&tsuche=1